Tomte und Snert

Diese Stelle möchte ich dazu nutzen, etwas anzusprechen, das mir sehr wichtig ist. Seit einiger Zeit betreut meine Familie im Herbst bzw. im Winter kranke oder schwache Igel. Zum Glück ist es uns bisher mit der Hilfe unserer sehr engagierten Tierärztin gelungen, die betreuten Tiere heil über die Wintermonate zu bekommen. Während dieser Zeit haben wir die kleinen "Stacheltiere" schätzen gelernt.

Igel sind äußerst pfiffige kleine Gesellen, die die meisten Menschen allerdings gar nicht wahrnehmen, da sie nachtaktiv sind. Wohl jeder trifft aber - besonders gehäuft im Frühjahr und im Herbst - auf Igel, zumeist jedoch leider nur auf überfahrene.
Igel sind Kulturfolger, die sich gerne in heimischen Garten- oder Parkanlagen aufhalten. Hier wird ihnen das Überleben jedoch nicht immer leicht gemacht. Der Einsatz von Insektiziden und Herbiziden vernichtet häufig die Nahrungsgrundlage der Igel, so daß diese in sehr aufgeräumten Gärten insbesondere im Spätherbst kaum noch Nahrung oder Unterschlupf finden (Tip von Pro Igel e.V.: Zur Schneckendezimierung im Garten nicht auf herkömmliches Schneckenkorn zurückgreifen, sondern - wenn sich ein Einsatz von Chemie nicht vermeiden lässt - auf das neue Produkt "Ferramol" zurückgreifen). Viele Igel müssen auf ihrer Nahrungssuche weite Strecken zurücklegen und werden dabei häufig Opfer von Unfällen. Ein Teil der Igel (oft Jungigel) ist krank oder hat bei Wintereinbruch noch ein zu niedriges Gewicht, um den Winter zu überleben.

Aber einige haben das Glück und werden von verantwortungsbewußten Menschen gefunden. Diesen stellt sich zunächst zumeist die Frage, wie kann ich dem kleinen "Stacheltier" helfen?

1. Igel, die bei Tag oder bei Wintereinbruch aufgefunden werden, benötigen meist Hilfe.
Also bitte nicht einfach "übersehen"!!!

2. Wenn man sich über den Umgang mit Igeln bzw. den Gesundheitszustand des Tieres unsicher ist oder nicht weiß, ob der aufgefundene Igel untergewichtig ist, sollte der erste Weg auf jeden Fall zum Tierarzt führen! Dort erfolgt die Erstversorgung des Tieres (z.B. Entflohung, Entwurmung und Vitaminspritze). Vom Tierarzt erhält man auch die notwendigen Tips, sollte der Igel in menschlicher Obhut überwintern müssen.

3. Eine weitere wichtige Anlaufstelle für Fragen zum Thema "Igel" bzw. für Notfälle bietet der Verein Pro Igel e.V. mit Sitz in Neumünster, der eine Igel-Hotline rund um die Uhr geschaltet hat.
Nachfolgend das Igel-Hotline-Plakat von Pro Igel e.V. mit der Hotline-Nummer:

Igel-Hotline:
Telefon: 0180 - 5555 - 9551
Fax-Abruf: 0180 - 5555 - 9554.

Pro Igel e.V. gibt auch ein halbjährlich erscheinendes kostenloses Igel-Bulletin für alle an Igeln interessierten Menschen heraus!

"Pro-Igel" Igel-Hotline von Pro Igel e.V.

4. Gute Informationen findet der interessierte Leser auch in dem Buch "Igel in unserem Garten" von Monika Neumeier, erschienen im Franckh-Kosmos Verlag.

Also bitte nicht vergessen:

Räumen Sie Ihre Gärten bitte nicht zu sehr auf, sondern schaffen Sie Lebensraum für Tiere wie z.B. den Igel!!!
Diese danken es Ihnen durch natürliche Schädlingsbekämpfung.

Denken Sie bei abendlichen Fahrten auch an Igel und andere Wildtiere!!!
Bremsen Sie auch für Tiere!!!

Schauen Sie nicht weg!!!
Helfen Sie den Igeln, wenn Ihre Hilfe notwendig ist!!!

Suchen Sie aber in jedem Fall fachkundigen Rat, damit den unter besonderem Schutz stehenden Tieren geholfen werden kann und Fehler in der Pflege vermieden werden - getreu dem Motto von Pro Igel e.V.:

"Nicht jeder Igel braucht Hilfe,
aber jede Hilfe muß richtig sein!" (Pro Igel e.V.)