Hallo, hier spricht Snert! Kurz vor meinem 1. Geburtstag, am 13.02.01, habe ich meine
"Berufswahl" getroffen. Also..., ich werde Briefträger! Mein Austragebereich ist der Briefkasten im
Obergeschoß unseres Hauses zur Wohnung meines Frauchens in der unteren Etage. Ich habe meine Karriere auch gleich mit einem tollen Erfolg begonnen und das war so:
Der Briefkasten stand ins Hausinnere offen, ich konnte also mit meinem Job gleich beginnen. Brief geholt
und im high-speed-Tempo damit ab in mein Körbchen. Ich muß doch erstmal lesen, wer da
schreibt. Als ich sah, daß es wieder so eine unverschämt hohe Telefonrechnung war,
überfiel mich spontanes Mitleid mit meinem Frauchen. Sie surft doch so gern im Internet
und besonders bei "uns Beardies" auf den "Wuschelseiten".
Als "Mann der Tat" habe ich sofort gehandelt und die Rechnung in mikroskopisch kleine Einzelteile
zerpflückt. Tomte, meine große "Schwester", sonst meine gestrenge Erzieherin, hat dezent zur Seite
geschaut, weil sie ihr Frauchen auch so sehr liebt und nicht möchte, daß so eine dumme Rechnung
sie traurig macht.
Na, findet ihr mich nicht echt "spitze" ("Dalli-Dalli-Hüpfer")? Frauchen jedenfalls hat bei dem Anblick
sehr gelacht. Allerdings scheint meine Arbeit bei der Telekom nicht so gut angekommen zu sein, sie wollte jedenfalls
nicht auf das Geld verzichten. Aber wir geben nicht auf!
Es grüßt bis auf weiteres

Ihr Postzustelldienst Snerti!
Hier sehen Sie mein ganz großes Vorbild - unseren
Lieblingspostboten. Wenn der gelbe Wagen vorfährt, sind wir vor Freude kaum noch zu halten. Und Sie können mir glauben, für
Autos haben wir ein Öhrchen.
Wenn unser Freund kommt, wissen wir schon, fällt immer etwas für uns ab. Dann mache ich mein allergrößtes Krokodilmaul und schwups, haste nich' gesehen - ist das Keksi weg. Tomte ist da
etwas höflicher. Sie tatzt erstmal ein bißchen - gaaaanz unauffällig versteht sich - und wenn man es dann immer noch
nicht kapiert, werden etwas härtere Geschosse aufgefahren - sprich: es folgt ein ganz massives Pfotendrücken. Und dann heißt es: "Tschüß, bis zum nächsten Päckchen!"
Hallo, hier ist Tomte, jetzt möchte ich auch mal zu Wort
kommen.
Frauchen hat ja schon berichtet, daß ich seit meinen "Kindertagen" ein echter "Mitgehhund" bin. So habe ich auch
das bisherige "Gelehrtendasein" meines Frauchens tapfer begleitet. Heldenmutig habe ich mich beispielsweise mitten ins Getümmel
des Foyers im Philosophikum gestürzt und sogar den entsetzlichen Qualm "rauchender Köpfe" ertragen. Allerdings scheint es an der Uni,
die mein Frauchen und ich besuchten, eine gewisse Rassendiskriminierung zu geben. An diversen Eingangstüren hängen nämlich Verbotsschilder für Pudel,
jedenfalls hat Frauchen gesagt, daß wir uns von so einem merkwürdigen Hundebild nicht angesprochen fühlen müssen. Es handele sich offensichtlich
nur um ein Zutrittsverbot für diese Art Spezies (ich habe mich schon gefragt, ob Pudel randalierend in der Uni aufgefallen sein könnten, die Antwort
darauf steht allerdings noch aus). Wir sind jedenfalls zu dem Schluß gekommen, daß Beardies darauf nicht zu erkennen waren. Obwohl uns dieses Ausschlußverfahren bestimmter Gruppen von der akademischen Bildung
schon etwas empört.
Auch habe ich schon als ganz kleine Beardiemaus - stets treu bei Frauchen unter ihrem Schreibtisch liegend - den Frust der Examensarbeit mitgefühlt,
das Entsetzen über den Absturz des Computers kurz vor Abgabetermin gemeinsam mit ihr überstand und gemeinsam mit Frauchen den "Seufzer der
Erleichterung" nach bestandenem Examen ausgestoßen. Ohne allzusehr aufzutragen, möchte ich mit meinen zwei Jahren sagen: "Wir sind gemeinsam gereift - nicht nur an Jahren!"
Na klar doch, daß ich sie nun mit meinem gesammelten Wissen nicht so alleine im Referendarseminar sitzen lassen kann. Es ist mir gelungen, Frauchen zu überzeugen, daß sie
versucht mich dort einzuschleußen. Also, was soll ich sagen, es hat geklappt. Ich habe meinen ganzen Charme eingesetzt (ihr solltet dann
mal meine Augen sehen). Der "Geschichtschef" von Frauchen konnte mir nicht widerstehen und nun bin ich
zum "Geschichtsseminarmaskottchen" ernannt worden. Toll, oder? Mal sehen, welche akademischen Höhen wir noch gemeinsam erobern können.
Es grüßt ganz herzlich
Ihre Tomte!
09.06.01
Wie wir bereits an dieser Stelle berichtet haben, zählte das "Team Snerti" seit geraumer Zeit zu den
Absolventen eines Begleithundekurses.
Wir freuen uns sehr, nun sagen zu können, daß Snerti und
Frauchen sowohl die praktische Prüfung als auch - hier natürlich nur Frauchen - die Sachkundeprüfung
am 09.06.2001 mit Erfolg bestanden haben.
Die ganze Geschichte war natürlich megaaufregend und hat - zumindest Frauchen - viele Nerven (wie immer vor Prüfungen)
gekostet. Hier einige kurze Prüfungseindrücke, erzählt aus Snertis Perspektive:
Schon ganz früh heute morgen ging es los. Alle Teilnehmer waren vorschriftsmäßig versammelt und, wie Frauchen
etwas beruhigt feststellte, genauso aufgeregt wie wir (eigentlich wie Frauchen, denn ich fand die Situation eher merkwürdig
befremdlich - soviel Trubel schon früh am Morgen). Tomte hat wie immer bei meinen Übungsstunden im Auto auf uns gewartet und alles
observiert. In den Pausen zwischen den einzelnen Prüfungsteilen war sie eine beruhigende mentale Stütze. Eigentlich muß ich zugeben,
habe ich mir viele Kommandos von Tomte abgeguckt und einfach das nachgemacht, was sie machte, wenn Frauchen etwas anordnete, was ich nicht ganz gleich verstand.
Meine Tomte ist nämlich meine große "Mentorin". Aber das sag' ich Frauchen nicht. Muß sie ja auch nicht wissen. Das Lob für "meine" Künste
habe ich dann logischerweise auch genossen. Aber Tomte hat auch von mir schon ganz schön viel gelernt. Frauchen sagt immer, wir ergänzen uns prima.
Da hat sie recht. Wir sind eben ein Spitzenrudel.
Die Prüfung des Sozialverhaltens und der Straßenverkehrstauglichkeitstest waren für mich natürlich überhaupt kein Thema,
derartigen Reizen sind wir von Welpenbeinchen an praktisch täglich ausgesetzt. Etwas mehr geschwitzt hat Frauchen dann bei den Unterordnungsübungen.
Die vielen wohligen Gerüche auf dem Platz waren schon eine große Versuchung für mich. Lief doch vor uns direkt eine meiner
"Freundinnen" den Parcour ab. Aber wie immer in brenzligen Situationen kann man sich auf seinen Beardie verlassen! Mal kurz nach links und rechts gerüsselt
und dann - Frauchen zuliebe - artig das "U" mit und ohne Leine "Bei Fuß" gelaufen. Ich hörte ganz deutlich Frauchens aufatmendes "Uff",
der erste Teil der Prüfung war geschafft. Wohlwollende und aufbauende Blicke von seiten unserer Prüfer, die allerdings sofort bemerkten,
wie aufgeregt mein Frauchen war. Im Gesicht sah sie aus wie eine Erdbeere, überall rote Tupfen. Da war ich doch wesentlich gelassener.
Jetzt kam die Wand dran. "Fuß" ohne Leine, ablegen ins "Platz" und Frauchen verschwand hinter der Wand. Ich habe diese Gelegenheit erst einmal
dazu genutzt, um liegend meine "direkte Umwelt" (sprich' das Gras vor meinen Vorderbeinchen) zu beschnuppern. Frauchen kann mich ja nicht sehen. Da geht das schon mal.
Dann lief die Dame von der Prüfungskommission um mich rum und ich durfte sie nicht mal kurz
anhopsen. Frauchen hat hinter der Wand bestimmt schon gezittert, aber ich bin ganz souverän liegengeblieben. Irgendwann kam Frauchen dann auch wieder hinter der
Wand hervor und machte eine Runde um mich. Nach einem kurzen Moment mußte ich aus dem "Platz" ins "Sitz" wechseln.
Prima, prima, Snertihüpfer!!! Frauchen freute sich, das hatte auch geklappt.
So, und jetzt kam meine Paradeübung: das Vorausschicken und Abrufen. Als Frauchen rief, machte ich auf "meinen Pfoten kehrt" und flitzte zurück.
Während der Übungsstunden hatte ich dann manchmal zuviel "Schmackes" drauf und bin erstmal knapp an Frauchen vorbeigelaufen, bevor ich vor ihr zum Stehen und ins "Vorsitz" kam.
Aber wir hatten diese Übung in letzter Zeit oft genug probiert. Heute funktionierte auch das! Gas gegeben, losgeflitzt, abgebremst und "Vorsitz" vor Frauchen. Ich hörte wieder einen
dicken Stein von Frauchens Herz plumpsen.
Einen Test mußten wir jetzt noch bestehen. Es hieß wieder: "Freifolge bei Fuß" zum nächsten Hütchen, ablegen und Frauchen mußte wieder "in die Ecke",
"ätsch". Nein, Spaß bei Seite, sie verschwand wieder hinter der Wand. Auch diesmal hielt ich sämtlichen Verführungen durch die Prüfer stand und Frauchen durfte
wieder hinter der Wand hervorkommen. Ich mußte noch einmal zu ihr sausen und vorsitzen. Mit meinem eingebauten Bremskraftverstärker habe ich das
auch noch geschafft und kam etwas seitlich vor Frauchen zum Sitzen. Die freute sich ganz doll und hüpfte mit mir wie ein Gummiball. Ich freute mich, daß sich
Frauchen freute, was ich allerdings von Anfang an nicht bezweifelt hatte. Uns wurde gratuliert und ich kann demnächst meinen Ausweis entgegennehmen. Jetzt darf ich
ganz offiziell auch am Agility bzw. Flyball teilnehmen, wie mir von Frauchen im Vorfeld ganz oft versprochen worden war, und darauf werde ich auch bestehen.
So, jetzt bin ich also auch noch ganz offiziell ein (Frauchen-)Begleithund!!!
Obwohl Tomte und ich das doch eigentlich schon immer waren! Aber wenn der
offizielle Papierwedel Frauchen freut!
Jetzt ist bei uns auf dem Platz leider erst mal Sommerpause, aber wenn ich mit Frauchens sportlichem Training beginne, berichte ich natürlich wieder.
Bis dahin, Euer Snert!
Geschichten vom Erwachsenwerden - Kleine Geschichten aus Yumas "Kleinkindzeit"
Seit rund 3 Wochen ist Yuma ein "Kindergarten-Kind", offiziell heißt das dann, sie gehört zu den Teilnehmern einer Welpenspielgruppe.
Und wie alles in ihrem Leben (mit Ausnahme vielleicht der Ohrenpflege) findet Yuma den Hundeplatz, die netten Leute und großen und kleinen Hunde allesamt
"suuupernett". So "Kleinigkeiten" (wie z.B. Sozialverhalten-lernen) sind natürlich überhaupt kein Problem, wobei Yuma gegenüber den meisten anderen
Welpen in der Gruppe natürlich auch den Vorteil hat, dass sie mit zwei "mehr-oder-weniger" erwachsenen Beardies aufwachsen kann und hundische Umgangsformen
so spielend im täglichen Miteinander lernt. Besonderen Gefallen findet Yuma an der die Stunde abschließenden Welpenfütterung, bei der alle Babies
gemeinsam von einer raschelnden und knisternden großen Folie fressen. Dabei gilt es aus Yumas Sicht, in möglichst kurzer Zeit soviel wie möglich in sich
reinzustaubsaugen. Unter erzieherischem Gesichtspunkt soll den Welpen spielerisch die Angst vor ungewohntem Untergrund und (wie bereits angesprochen) der Umgang mit
Artgenossen beigebracht werden.
Ein weiteres "Highlight" in Yumas jungem Leben war sicherlich ihr erster Stadtgang, den sie mit Bravour meisterte. Auch hier kam ihr vermutlich das souveräne Verhalten
von Tomte und Snert, die, so könnte man beinahe sagen, praktisch "im Karstadt wohnen" (ohne Werbung machen zu wollen), zugute. Erstaunlicherweise war Yuma auch nach so vielen neuen Eindrücken
(dunkles Parkhaus mit vorbeifahrenden Autos, Menschenmengen, Kindergeschrei, enge Gänge, schwankende Kleiderständer und nicht zuletzt Rolltreppen und Aufzüge)
nicht erschlagen, sondern in der ihr eigenen stets heiteren Art sofort wieder bereit zu neuen Schandtaten.
In Snert hat Yuma ein bereitwilliges Spielobjekt gefunden, welches sich prima behupfen und berupfen lässt (letzteres etwas zum Leidwesen Frauchens, die im Geiste schon
Snerts Haarpracht dahinschwinden sieht. Positiv gesehen, kann man aber auch sagen, Yuma hilft durch systematisches Epilieren des Junghundefells beim Umhaaren - alles nur eine
Frage der Auslegung). Seit Yuma jetzt langsam "den Babyschuhen entwächst", hat Snert in ihrer Erziehung sein neues Aufgabenfeld entdeckt (endlich ist er nicht mehr der
Kleine), dem er - wie bereits gesagt - mit großem Eifer nachkommt. So muss Yuma jetzt lernen, dass sie nicht totale Narrenfreiheit hat. Besonderen Spaß macht es
Snert, Yuma irgendwelches Spielzeug abzunehmen und dieses dann nicht mehr herauszurücken. Dabei ist es ihm völlig egal, man könnte sogar meinen, es macht dann
noch größeren Spaß, dass Yuma beinahe platzt. Tomte hat Yumas Narrenfreiheit vorsorglich von Anfang an Grenzen gesetzt, so dass sie von Yuma in höchstem
Maße geachtet und hofiert wird. Überhaupt hat sich Yuma tadellos in unser bestehendes Kleinrudel integriert und bei uns den Eindruck erweckt, dass sie praktisch von der
ersten Minute an in ihrem neuen Rudel zuhause ist, was uns sehr freut. Immer wieder gepflegten Bedenken, gleichgeschlechtliche Tiere nicht gemeinsam zu halten, können wir
daher nicht zustimmen. Wenn der Mensch als absoluter Rudelführer sich konsequent verhält und die bereits bestehende Rangfolge durch sein Verhalten unterstützt,
besteht aus unserer Sicht kein Anlass zu Bedenken. Unser Trio ist jedenfalls schon nach wenigen Wochen ein echtes Team geworden, in welchem jeder weiß, was er vom anderen
zu halten hat und dass man sich aufeinander verlassen kann!